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Das Büro im Wandel der Zeit

Firmengründer und Geschäftsführer Hermann Kaiser ist ein engagierter Bewahrer der technischen Bürogeschichte. Wie kam es dazu?

Er erzählt:

 „Ich bin seit meinem 18. Lebensjahr in der Büro-Branche tätig, gelernter Kaufmann und seit 1976 selbständiger Unternehmer. Die Tätigkeit in der Firma hat es mit sich gebracht, dass ich immer wieder mal eine ausgediente Maschine zurücknehmen musste, wenn ich einem Kunden etwas Neues verkauft habe. Aber ich fand diese alten Maschinen zu Schade zum Wegwerfen. Also habe ich angefangen, sie zu sammeln und mich für die Geschichte dieser Maschinen, ihrer Erfinder und der Firmen, die mit ihnen verbunden sind, zu interessieren.“

Schon seit den 90er Jahren träumt er von einem Büro-Museum „Das Büro im Wandel der Zeit“, in dem er alte Schreibtische, Schreibmaschinen, Rechenmaschinen, Diktiergeräte, Anrufbeantworter, Papierpressen, PC´s, Drucker und was es im Laufe der Zeit gegeben hat, ausstellen kann.

Als leidenschaftlicher Sammler ist er auch Mitglied beim „Internationalen Forum Historische Bürowelt e.V“ und hat in den letzten 40 Jahren etwa 1.500 Exponate aus aller Welt zusammengetragen. Viele sind natürlich doppelt und dreifach vorhanden, aber die braucht ein versierter Büromaschinenmechaniker auch, um aus zwei oder drei Maschinen eine gangbare zu machen.

Bei diesen sehr vielen Maschinen sind wahre Raritäten zu finden, z.B. alte Maschinen mit kyrillischer und arabischer Schrift. Auch eine Maschine aus dem 19. Jahrhundert, auf der schon ein @ Zeichen abgebildet ist. Nicht verwunderlich, da das @ Zeichen seit dem Mittelalter schon von Kaufleuten verwendet wurde.

Sogar die legendäre „Princess 300“, eine mit 18-Karat vergoldete Schreibmaschine von 1961, die auf der Hannoverschen Messe als Luxusmodell für Chefsekretärinnen präsentiert wurde.

Ein jedoch unerreichbares Objekt wird leider die „Schuster´sche“ bleiben. Sie stammt von dem Uhrmacher Christoph Schuster aus Westheim bei Bad Windsheim, der 1792 in Uffenheim seine erste Rechenmaschine gebaut hat und ab 1797 als Mechanicus und Hofuhrmacher in Ansbach lebte und arbeitete. Von 1805 bis 1820 entwickelte Schuster in Ansbach eine eigene Konstruktion, die „Schuster´sche“. Sie ist heute ein lägendäres historisches Objekt, das 2002 sogar mit einer Briefmarke der Deutschen Post geehrt wurde. Das Original ist leider nur im Arithmeum der Uni Bonn zu besichtigen und ein Nachbau davon im Deutschen Museum in München.

Die Umfangreiche Sammlung von Herrn Kaiser steht weithin in gutem Ruf, und als daher ein Film über die NS-Widerstandsgruppe „Weise Rose“ gedreht werden sollte, wurde ein authentischer „Greif-Junior-Stapeldrucker“ aus den 1940er Jahren gesucht, auf dem die „Weiße Rose“ in München ihre ersten Flugblätter vervielfältigte. Schnell war klar, dass man bei Herrn Kaiser in Ansbach fündig werden würde. Nicht nur das: Herr Kaiser hat nicht nur das entsprechende Zubehör, das für den Druck benötigt wird, sondern konnte auch erklären, wie das Gerät funktioniert.

Hin und wieder hat Herr Kaiser in Kooperation mit Museen, Kanzleien u.ä. Sonderausstellungen organisiert und Ausstellungsstücke zur Verfügung gestellt.

Dauerhafte Räumlichkeiten für ein Museum konnte er leider noch nicht finden. Daher hat er ein kleines Museum in unserer Zentrale in Ansbach-Brodswinden eingerichtet. Hier einige Exponate der Sammlung: